Was macht einen guten Rhythmusgitarristen aus?

Im heutigen Beitrag möchte ich gerne meine Gedanken und persönlichen Ansichten dazu teilen, was einen guten Rhythmusgitarristen ausmacht.

Zunächst einmal sollte man hierfür definieren, was überhaupt die typischen Aufgaben eines Rhythmusgitarristen sind. Schauen wir uns zu diesem Zweck die Konstellation einer klassischen Rockband in der Zusammensetzung Gesang, Bass, Schlagzeug und zwei Gitarren an.

Oftmals übernehmen hier die beiden Gitarristen unterschiedliche musikalische Aufgaben innerhalb des Bandgefüges. In der Regel ist einer der Gitarristen der sogenannte Leadgitarrist und der andere der Rhythmusgitarrist.

Der Rhythmusgitarrist spielt vorrangig die Akkorde- und Harmonien bzw. die Gitarrenriffs- und Licks, die den Grundcharakter des jeweiligen Songs ausmachen. Der Leadgitarrist hingegen spielt oftmals zusätzliche Melodien oder gar Gitarrensoli über die Parts des Rhythmusgitarristen. Dies soll für Akzente, ausgeprägte Melodiepassagen oder eben mithilfe eines Gitarrensolos für fulminante Höhepunkte innerhalb eines Songs sorgen.

Da es heute vorrangig um den Rhythmusgitarristen gehen soll, lassen wir ab jetzt den Leadgitarristen außen vor und schauen uns dessen typische Eigenschaften in einem späteren Beitrag genauer an.

Was macht also meiner Meinung nach einen guten Rhythmusgitarristen nun aus?
In erster Linie ist die wichtigste Fähigkeit eines guten Rhythmusgitarristen, dass dieser ein sehr sicheres Taktgefühl besitzt. Wenn man sich das Beispiel einer Band anschaut, dann ist es ganz essentiell für einen „groovenden“ Gesamtsound, dass vor allem das Zusammenspiel von Schlagzeug, Bass und Rhythmusgitarre perfekt aufeinander abgestimmt sein sollte.

Das heißt zum einen, dass das musikalische Arrangement kompositorisch harmoniert und die einzelnen Instrumente eine Einheit bilden. Zusätzlich ist jedoch mindestens genauso wichtig, dass all diese Instrumente auch in einem einheitlichen und sauberen Timing miteinander spielen.
Keiner der Beteiligten darf schneller oder langsamer als die anderen sein Instrument bedienen, ansonsten entsteht nicht der klangliche Gesamteindruck eines „groovenden“ Bandsounds.

Schlussfolgernd ist also der Rhythmusgitarrist mit dafür verantwortlich, dass der gesamte Rhythmus eines gespielten Songs konstant im richtigen Timing verankert ist und bis zum Ende konstant bleibt. Nur so kann über die ganze Länge eines Songs hinweg ein Feeling von einem einheitlichen „Groove“ erzeugt werden.

Völlig zu Recht wird immer wieder die legendäre Rockband AC/DC als ein Paradebeispiel für ein exaktes Timing der Gitarristen und ein perfektioniertes Zusammenspiel zwischen Schlagzeug, Bass und Gitarren herangezogen. Im Prinzip könnte man hier nahezu jeden Song der Band aufführen. Ich habe mich jetzt beispielhaft für einen meiner persönlichen Lieblingssongs entschieden.

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Die Fähigkeit für ein sicheres Timing beim Gitarre spielen ist beispielsweise auch erforderlich, wenn es um Tonstudioaufnahmen geht. Trotz all der Tricks und Kniffe der modernen Musikproduktion ist es immer noch die essentielle Basis für hervorragende und möglichst authentisch eingespielte Aufnahmen. Besonders in solchen Aufnahmesituationen zeigt sich meistens, welche Musiker wirklich sauber und „on-Point“ ihr Instrument beherrschen und welche nicht.

Meiner Meinung nach zeichnet einen guten Rhythmusgitarristen außerdem die Fähigkeit aus, dass dieser ein Gespür dafür hat, was er wann innerhalb eines Songs spielen sollte. In einigen Liedern kann es zum Beispiel durchaus sinnvoll sein, dass der Rhythmusgitarrist sich spielerisch etwas zurücknimmt, um dafür dem Bass oder auch dem Gesang mehr Präsenz zu verleihen.

Es kommt also bei weitem nicht immer darauf an, dass der Rhythmusgitarrist permanent die fulminantesten und spielerisch anspruchsvollsten Gitarrenriffs aus dem Ärmel schüttelt. Manchmal reicht es völlig aus, wenn der Rhythmusgitarrist sich nur auf die Grundakkorde eines Songs konzentriert.

Auch hierzu möchte einen Song als Beispiel heranziehen und zwar den Hit „Another One Bites The Dust“ der Band Queen. Die tragende Rolle spielt in diesem Song nämlich nicht die Rhythmusgitarre, sondern der fantastische und prägnante Basslauf.
Die Rhythmusgitarre spielt nur hintergründige Akzente und betritt so richtig erst im Refrain die Bildfläche. Hier wird dann mit funkigem Einschlag der Dancecharakter des Songs noch mehr hervorgehoben.

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Zusammenfassend sind für mich persönlich also die wichtigsten Kernfähigkeiten eines guten Rhythmusgitarristen ein exaktes und sicheres Gefühl für Timing und ein gutes Zusammenspiel mit dem Bass und dem Schlagzeug (bezogen auf eine klassische Rockband).

Zudem halte ich die Fähigkeit für sehr wichtig, dass der Rhythmusgitarrist innerhalb einer Band spürt, wann er sich zurücknehmen sollte und wann er im Vordergrund spielen kann.

Wenn Du als Gitarrist deine Fähigkeiten als Rhythmusgitarrist verbessern möchtest und dabei Hilfe benötigst, dann kontaktiere mich gerne für eine unverbindliche Probestunde und wir schauen gemeinsam, wie ich Dir individuell dabei helfen kann.